Als Kellner/in arbeitest du in einer Branche, die Vielfalt und Abwechslung bietet – von gemütlichen Cafés und gehobenen Restaurants bis hin zum pulsierenden Nachtleben in Bars und Clubs. Doch wie viel kannst du in diesen verschiedenen Bereichen tatsächlich verdienen? Dein Gehalt als Kellner/in hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Art des Betriebs, deine Berufserfahrung und auch, ob du eine Ausbildung als Restaurantfachmann/-frau absolviert hast.
Dieser Beitrag gibt dir einen Überblick über die Gehaltsunterschiede in den verschiedenen Bereichen. Am Ende erhältst du außerdem ein paar wertvolle Tipps, wie du dein Einkommen in der Gastronomie durch geschickte Verhandlung und Trinkgeld erhöhen kannst.
Gehaltsunterschiede in verschiedenen Branchen
Die Höhe des Gehalts als Kellner/in kann stark variieren, je nachdem, in welchem Umfeld du arbeitest. Das durchschnittliche Grundgehalt für Kellner/innen in Deutschland liegt meist zwischen 1.700 und 2.400 Euro brutto im Monat, doch die Bandbreite ist groß.
- Gehobene Restaurants: In hochwertigen Restaurants, wo der Service besonders anspruchsvoll ist, sind die Gehälter in der Regel höher. In gehobenen Lokalen kannst du oft mit einem höheren Grundgehalt und höheren Trinkgeldern rechnen, da die Gäste bereit sind, mehr für einen ausgezeichneten Service zu zahlen. Gehälter zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto sind hier keine Seltenheit, insbesondere mit Erfahrung oder einer Ausbildung zum Restaurantfachmann.
- Bars und Clubs: Im Nachtleben wird das Grundgehalt oft durch Nachtzuschläge ergänzt. Während das Grundgehalt in Bars und Clubs im Durchschnitt bei etwa 1.800 bis 2.200 Euro brutto liegt, kannst du durch diese Zuschläge dein Einkommen steigern. Auch das Trinkgeld kann in dieser Branche sehr gut sein, insbesondere in beliebten Clubs und Bars, wo der Gastfluss hoch ist und die Besucher oft großzügig sind.
- Cafés: In Cafés ist das Grundgehalt tendenziell etwas niedriger, da die Gäste meist weniger konsumieren und der Serviceanspruch geringer ist. Hier liegen die Gehälter oft zwischen 1.700 und 2.100 Euro brutto monatlich. Auch das Trinkgeld fällt in Cafés meist geringer aus, da die Bestellungen oft kleiner und die Kundschaft weniger bereit ist, hohe Trinkgelder zu geben.
Einfluss der Berufserfahrung und Ausbildung
Ob du eine Ausbildung als Restaurantfachmann/-frau absolviert hast oder nicht, kann einen großen Einfluss auf dein Gehalt als Kellner/in haben. Wenn du die Ausbildung durchlaufen hast, kannst du in der Regel mit einem höheren Grundgehalt rechnen, da du umfassendere Kenntnisse im Servicebereich mitbringst und möglicherweise auch zusätzliche Aufgaben übernimmst, wie die Gästeberatung, das Erstellen von Weinempfehlungen und das Eindecken für besondere Anlässe. In vielen Fällen kannst du als ausgebildeter Restaurantfachmann auch in den höheren Gehaltsbereich aufsteigen, der meist um die 2.400 bis 2.800 Euro brutto liegt.
Auch Berufserfahrung ist ein wichtiger Faktor. Als Berufseinsteiger/in kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.700 und 2.000 Euro brutto rechnen, je nach Branche. Mit zunehmender Erfahrung und Kompetenz kannst du dein Einkommen jedoch oft deutlich steigern. Nach etwa drei bis fünf Jahren im Servicebereich kann dein Gehalt als Kellner/in beispielsweise auf bis zu 2.400 Euro brutto oder mehr steigen, vor allem, wenn du in der gehobenen Gastronomie tätig bist.
Weitere Faktoren, die dein Gehalt als Kellner/in beeinflussen
Abgesehen von der Branche und deiner Berufserfahrung gibt es noch andere Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen können:
- Standort: In Städten mit einem höheren Lebensstandard, wie München oder Hamburg, fallen die Gehälter in der Regel höher aus als in kleineren Städten oder ländlichen Gegenden.
- Schichtzeiten: Wenn du oft abends oder nachts arbeitest, kannst du mit zusätzlichen Nacht- und Wochenendzuschlägen rechnen, die dein Gehalt spürbar aufbessern.
- Betriebsgröße: Größere Betriebe und Ketten haben oft ein höheres Budget für Gehälter und bieten in der Regel bessere Verdienstmöglichkeiten als kleine, familiengeführte Lokale.
Tipps, um dein Gehalt als Kellner/in zu verhandeln
Eine Gehaltsverhandlung kann herausfordernd sein, besonders in der Gastronomie, wo es oft feste Tarife gibt. Dennoch gibt es Wege, mehr bereits bei deiner Bewerbung als Kellner/in mehr für dich herauszuholen:
- Betone deine Erfahrung und Qualifikationen: Hast du bereits viele Jahre Berufserfahrung oder eine Ausbildung als Restaurantfachmann? Mache dies im Gespräch deutlich und erkläre, wie deine Fähigkeiten dem Betrieb zugutekommen.
- Sei auf konkrete Argumente vorbereitet: Zeige auf, warum du eine Gehaltserhöhung verdienst. Erkläre beispielsweise, dass du zusätzliche Verantwortung übernimmst, etwa bei der Ausbildung neuer Mitarbeiter oder der Organisation von Events.
- Kenntnisse und Weiterbildung: Bist du in speziellen Serviertechniken geschult oder hast Zusatzqualifikationen wie Barista-Kurse oder Weinkenntnisse? Diese Fähigkeiten können deinen Wert für das Unternehmen erhöhen.
- Verhandle bei Schicht- und Nachtzuschlägen: Wenn du bereit bist, regelmäßig abends oder nachts zu arbeiten, kannst du versuchen, diese Arbeitszeiten als Argument für höhere Zuschläge zu nutzen.
So erhöhst du dein Trinkgeld
Trinkgeld ist für viele Kellner/innen eine wichtige Einnahmequelle und kann das monatliche Einkommen erheblich steigern. Um dein Trinkgeld zu maximieren, hilft es, auf ein paar Dinge besonders zu achten:
- Freundlichkeit und Aufmerksamkeit: Gäste schätzen es, wenn du freundlich und aufmerksam bist, kleine Extras anbietest und besondere Wünsche mit einem Lächeln erfüllst. Wenn Gäste merken, dass du dich wirklich um ihr Wohl bemühst, sind sie oft bereit, dies mit einem höheren Trinkgeld zu honorieren.
- Saubere und gepflegte Erscheinung: Ein professionelles Auftreten ist wichtig. Achte auf saubere Kleidung und ein gepflegtes Erscheinungsbild – Gäste nehmen dies oft unbewusst wahr und es trägt zu einem positiven Gesamteindruck bei.
- Effektives Timing: Warte nicht, bis der Gast dich ruft, sondern sei vorausschauend und antizipiere ihre Wünsche. Frage rechtzeitig nach weiteren Getränken oder bringe die Rechnung, wenn es zeitlich passt. Diese kleinen Gesten zeigen, dass du aufmerksam bist und steigern die Zufriedenheit der Gäste.
- Gastgespräche in Maßen führen: Ein kurzer, freundlicher Smalltalk kommt gut an, wenn es der Situation angemessen ist. Finde heraus, ob der Gast offen für ein Gespräch ist und passe dich entsprechend an. Menschen geben oft mehr Trinkgeld, wenn sie sich gut unterhalten und wohlgefühlt haben.
- Besondere Serviceleistungen anbieten: Wenn du Weinkenntnisse hast oder Speisen besonders ansprechend präsentieren kannst, nutze diese Fähigkeiten, um die Gäste zu beeindrucken. Ein exzellenter Service bleibt in Erinnerung und führt oft zu großzügigeren Trinkgeldern.
Fazit: Dein Gehalt als Kellner/in optimieren
Das Gehalt als Kellner/in variiert stark, je nachdem, in welchem Bereich und mit welcher Erfahrung du arbeitest. Während das Grundgehalt vor allem in der gehobenen Gastronomie und im Nachtleben attraktiv sein kann, spielt das Trinkgeld eine zentrale Rolle, um das monatliche Einkommen aufzubessern. Ob du mit oder ohne Ausbildung im Service arbeitest – die richtige Kombination aus Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und professionellem Auftreten kann dir helfen, das Beste aus deinem Job herauszuholen. Nutze die Tipps, um dein Gehalt geschickt zu verhandeln und dein Trinkgeld zu steigern – und damit deinen Verdienst in der Gastronomie langfristig zu optimieren.